Die Schweiz ist reich an Lebensräumen mitsamt ihren Arten. Seit 1900 nimmt die biologische Vielfalt in der Schweiz jedoch stetig ab. Heute ist rund die Hälfte der natürlichen Lebensräume bedroht. Diese Ökosysteme zu erhalten und zu schützen ist ein Auftrag, der im Natur- und Heimatschutzgesetz festgehalten ist. Biodiversität braucht Raum, und zwar überall: im Hochgebirge ebenso wie im Flachland, im Wald genauso wie am Wasser oder in Agrar- und Siedlungsräumen. Rund 230 Lebensraumtypen werden in der Schweiz gezählt. Sie alle beherbergen unzählige Lebewesen. Funktionsfähige und artenreiche Ökosysteme bilden die Grundlage unseres Lebens. Es ist die Pflicht der Menschen, an der Natur mit den Ökosystemen Sorge zu tragen.
Die vielfältige Nutzung der Natur schafft aber Reibungsflächen. Verschiedenste Gruppen erheben heutzutage Anspruch, in Wald und Flur auf ihre Rechnung zu kommen: Erholungssuchende und Sporttreibende genauso wie Berufsgruppen, die ihr Einkommen der Natur abgewinnen müssen. Die Jagd kann hier ihren Beitrag leisten, indem sie einerseits für die Wildtiere einsteht und diese anderseits nachhaltig nutzt, d.h. keine Tierart in ihrem Bestand gefährdet.
Die Jagd engagiert sich zudem durch die Bestandesregulierung bei Schäden verursachenden Tierarten (z.B. Reh im Forst, Wildschwein in der Landwirtschaft) für ein konfliktarmes Nebeneinander von Wildtier und Mensch. Die Jagd steht überdies volkswirtschaftlich durchaus im Plus: Einerseits macht es Sinn, zur Verfügung stehende Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Die Jagd schöpft dabei ja nur den Zuwachs (Zins) ab und lässt das Fundament (Kapital) stehen. Andererseits ist zu beachten, dass die Jägerschaft für all die Aufgaben, welche sie im Interesse der Öffentlichkeit kostenfrei übernimmt, auch noch Abgaben in Form von Jagdpatenten und Revierpachtzinsen entrichtet. Dies ermöglicht die Finanzierung einer professionellen Betreuung der Wildtiere und ihres Lebensraums (Jagdverwaltungen, Wildhut, etc.).